"es war noch früh, als ich aufstand. sonntags fühlten sich die morgen anders an, man merkte es gleich. die luft hatte eine andere beschaffenheit, sie war schwerer, und alles erschien dadurch ein wenig verzögert. selbst vertraute geräusche klangen anders. gedämpfter und zugleich eindringlicher." katharina hagena. der geschmack von apfelkernen.
"da habe sie etwas festes gewollt. etwas, das sie vom fallen abhielt und ihr gleichzeitig beim vergessen half." katharina hagena. der geschmack von apfelkernen.
"gegen irgendeines deiner gefühle oder inneren erlebnisse zu sein ist so, als hingen schilder mit 'kein zutritt' an ein paar türen in deinem eigenen zuhause." alan lowen.
"das ganze leben ist kitschig, sagt er. nichts als kitsch und klischees und wiederholungen und geschmacklose geschichten und dialoge, die man aus jedem guten drehbuch rauswerfen würde..." alina bronsky. scherbenpark.
“die großen leute haben eine vorliebe für zahlen. wenn ihr ihnen von einem neuen freund erzählt, befragen sie euch nie über das wesentliche. sie fragen euch nie: wie ist der klang seiner stimme? welche spiele liebt er am meisten? sammelt er schmetterlinge? sie fragen euch: wie alt ist er? wieviel brüder hat er? wieviel wiegt er? wieviel verdient sein vater? dann erst glauben sie ihn zu kennen.” antoine de saint-exupéry. der kleine prinz.
"es ist ein irrtum zu glauben, die entscheidenden momente eines lebens, in denen sich seine gewohnte richtung für immer ändert, müssten von lauter und heller dramatik sein. in wahrheit ist die dramatik oft von unglaublich leiser art. wenn sie ihre wirkung entfaltet und dafür sorgt, dass ein leben in ein ganz neues licht getaucht wurde und eine vollkommen neue melodie bekommt, so tut sie das lautlos." pascal mercier. nachtzug nach lissabon.
"an manchen abenden, wenn alle ihre freunde nach hause gegangen waren, saß momo noch lange allein in dem großen, steinernen rund des alten theaters, über dem sich der sternenfunkelnde himmel wölbte, und lauschte einfach auf die große stille. dann kam es ihr vor, als säße sie mitten in einer großen ohrmuschel, die in die sternenwelt hinaus horchte. und es war ihr, als höre sie eine leise und doch gewaltige musik, die ihr ganz seltsam zu herzen ging. In solchen nächten hatte sie immer besonders schöne träume." michael ende. momo.
"wir lassen etwas von uns zurück, wenn wir einen ort verlassen, wir bleiben dort, obgleich wir wegfahren. und es gibt dinge an uns, die wir nur dadurch wiederfinden können, dass wir dorthin zurückkehren." pascal mercier. nachtzug nach lissabon.